„Während in Gießen Hass regiert, wird in Magdeburg Liebe gewählt!“
CSD Magdeburg e.V. und Christopher-Street-Day Sachsen-Anhalt e.V. beschließen gemeinsames Signal für 2026
Magdeburg, 30. November 2025 – Während am Wochenende bundesweit schockierende Bilder aus Gießen die Öffentlichkeit erschütterten, setzte die queere Community in Sachsen-Anhalt ein völlig anderes Zeichen: Liebe, Solidarität und demokratische Verantwortung.
Am Samstag fand die große, gemeinsame Mitgliederversammlung des CSD Magdeburg e.V. und des Christopher-Street-Day Sachsen-Anhalt e.V. statt. Über 400 Mitglieder aus dem gesamten Bundesland waren eingeladen, das vergangene Jahr auszuwerten, neue Projekte zu entwickeln und ein starkes gemeinsames Zeichen für die Zukunft zu setzen.
Deutliche Kritik an den Ereignissen in Gießen
Die Ereignisse, die sich am gleichen Wochenende in Gießen abspielten – bei denen Polizeikräfte mit Schlagstöcken auf zivilgesellschaftlich engagierte Menschen einschlugen, die sich Faschisten in den Weg stellten – sorgten auch in Magdeburg für Entsetzen.
„Wenn Polizeibeamte mit Schlagstöcken auf Menschen losgehen, die sich mutig gegen Faschismus stellen, dann müssen wir laut werden. Die Bilder aus Gießen erinnern bedrückend daran, wie schon in den 1930er Jahren die Zivilgesellschaft niedergeprügelt wurde, um rechte Kräfte zu stärken. Das lassen wir in Sachsen-Anhalt nicht zu. Wir wählen einen anderen Weg – wir wählen Liebe.“
— Falko Jentsch, Sprecher des Christopher-Street-Day Sachsen-Anhalt e.V.
Ein starkes Wochenende: Austausch, Empowerment, Zukunftsplanung
Bereits am Freitag, dem 28. November, startete das Vernetzungswochenende mit einem prominent besetzten Podium: Unter anderem Ise Bosch, René Powilleit und weitere wichtige Stimmen diskutierten über den Zustand und die Zukunft der queeren Bewegung in Deutschland. Der Veranstaltungsort, die Insel der Jugend Magdeburg, bot den Raum für intensiven Austausch zwischen Politik, Aktivismus und Community.
Der Samstag stand im Zeichen eines umfassenden Workshop-Tages:
Von Erster Hilfe im queeren Kontext, über Drag & Aktivismus („Glitzernde Revolution“) bis hin zu Empowerment-Angeboten für junge Menschen wurde Wissen vermittelt, Selbstbewusstsein gestärkt und Netzwerke erweitert.
Historische Entscheidung: Sachsen-Anhalt wählt 2026 gemeinsam Liebe
Auf der anschließenden Mitgliederversammlung wurde eine historische Entscheidung getroffen:
Erstmals in der Geschichte gibt es einen landesweit gemeinsamen Claim der CSD-Organisationsvereine in Sachsen-Anhalt.
Mit 100 % Zustimmung beschlossen die Delegierten:
„WÄHL LIEBE“ wird der gemeinsame Leitgedanke aller CSDs 2026 in Sachsen-Anhalt.
Dieser ursprünglich bei der Bundestagswahl beworbene Claim des CSD Deutschland e.V. wird nun bewusst auf die Landtagswahl 2026 in Sachsen-Anhalt übertragen – als klare Antwort auf Hass, Hetze und gesellschaftliche Spaltung.
„Wir senden ein unmissverständliches Signal aus der Landeshauptstadt: 2026 wird ein Jahr, in dem wir uns schützend vor die Demokratie stellen. Zehntausende Menschen werden bei den CSD-Demonstrationen im gesamten Land zeigen, dass Liebe stärker ist als Hass. Jede*r kann diese Botschaft individuell ergänzen – aber der Kern bleibt: Wähl Liebe.“
— Falko Jentsch
Auch der neu gewählte Vorstand unterstreicht die Bedeutung dieses Beschlusses:
„Dieser Claim ist mehr als ein Slogan – er ist ein Versprechen. Ein Versprechen an die Menschen in unserem Land, dass wir für ein offenes Sachsen-Anhalt kämpfen. Ich freue mich sehr, dieses Signal als neues Vorstandsmitglied aktiv mitzutragen und mitzugestalten.“
— Julian Miethig, Vorstandsmitglied CSD Magdeburg e.V.
Ein Wochenende, das Geschichte geschrieben hat
Besonders positiv hervorgehoben wurde die enge Zusammenarbeit zwischen lokalen Initiativen, Vereinen, Ehrenamtlichen und neuen sowie langjährigen Mitgliedern. Das gesamte Wochenende machte deutlich: Die queere Community in Sachsen-Anhalt ist vereint, solidarisch und bereit, Verantwortung für die demokratische Zukunft des Landes zu übernehmen.
„Gerade in dieser Zeit ist es so wichtig, dass wir zusammenstehen. Dieses Wochenende hat gezeigt, was möglich ist, wenn wir unsere Kräfte bündeln. Unsere CSDs sind nicht nur Demonstrationen – sie sind demokratische Schutzräume, politische Bewegungen und Orte gelebter Menschlichkeit.“
— Falko Jentsch
Neben den politischen Entscheidungen gab es auch Veränderungen im Vorstand:
Der gebürtige Köthener Julian Miethig wurde neu in den Vorstand des CSD Magdeburg e.V. gewählt und verstärkt ab sofort das siebenköpfige Führungsteam.
Kontakt für Presseanfragen
Christopher-Street-Day Sachsen-Anhalt e.V.
PrideHub Magdeburg
Walbecker Straße 2
39110 Magdeburg
E-Mail: info@csd-sachsenanhalt.de
Mobil: 0151 594 50001

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