OLi-Kino Magdeburg / TUESGAY – Porträt einer jungen Frau in Flammen
Porträt einer jungen Frau in Flammen (F 2019, 122 Min., FSK 12)
Die Kritik schreibt: „Selten hat ein Film den Akt der künstlerischen Repräsentation so klug, so zart, so ergreifend befragt. Es handle sich bei Sciammas Regiearbeit um einen „wunderbar unkostümiert wirkenden Kostümfilm“. Gleichzeitig mache sie die Zuschauer zu Komplizen von Mariannes Blick auf Héloïse, „der nicht damit rechnet, erwidert zu werden. Wie Blicke und Begehren zusammenhängen, sei das große Thema des Kinos.“ Unter dem Schlagwort „male gaze“ sei immer wieder diskutiert worden, inwieweit männliche Blicke und männliches Begehren die Filmgeschichte geprägt haben. Céline Sciamma greife mit dem Film diese Diskussionen auf und spiele sie gewissermaßen mit ihren Figuren nach. Weiter verweist Pilarczyk in ihrer Kritik auf das Essay Ein Zimmer für sich allein von Virginia Woolf, in dem die Autorin einst argumentierte, dass Frauen einen selbstbestimmten Rückzugsort bräuchten, um ihr wahres kreatives Potenzial zu entfalten. Sciamma liefere nun den glorreichen Beweis, wie wichtig auch ein Film für sich allein sein kann.
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